Die Sortimentsentwicklung und -gestaltung wird bei PAPSTAR nach klar definierten Grundsätzen vorangetrieben. "Umwelt- und soziale Aspekte werden dazu gleichrangig mit den hohen Anforderungen an die Qualität berücksichtigt", verrät Stephan Pütz, Teamleader Category Management Disposables & Packaging. Mit der Einführung von Einmalgeschirr aus Agrarresten (etwa Reisstroh, Bananen- oder Zuckerrohrstaudenblätter), einer Neuheit auf dem europäischen Markt mit wegweisendem Charakter, wird PAPSTAR bereits ab Februar 2020 die "pure"-Linie weiter ausbauen. Bereits große Teile des PAPSTAR-Sortiments - über 55 Prozent im Bereich Einmalgeschirr und sogar über 75 Prozent im Bereich "Gedeckter Tisch" - sind aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz und Frischfaser-Karton, Palmblatt, Bambus, Zuckerrohr oder Maisstärke) hergestellt und biologisch abbaubar.
In der Sonne getrocknet und dann gemahlen
Die Pflanzenreste aus der landwirtschaftlichen Produktion (Agrarreste) werden in der Sonne getrocknet, gemahlen und dann als selbstbindende Fasern zu einem Brei verarbeitet, der ähnlich wie beim Prinzip mit Bagasse (Pressrückstand bei der Zuckergewinnung aus Rohrzucker) in Formen gespritzt und getrocknet wird. So erhält man zu hundert Prozent biobasierte Verpackungen und stabile Einmalgeschirre, die wiederum vollumfänglich biologisch abbaubar und kompostierbar sind.
"Einmalprodukte aus Agrarresten haben jedoch nicht nur ökologische Vorteile", weiß Wolfgang Küpper, Director Marketing bei PAPSTAR: "Es entstehen auch soziale und ökonomische Vorteile in den Rohstoff erzeugenden Ländern - momentan Indien, die den Bauern vor Ort zusätzliche Einkommensquellen bescheren und damit auch Arbeitsplätze schaffen." Bisher wurden die Pflanzenreste nicht wiederverwendet, sondern klimaschädlich verbrannt.
"Die Schalen und Teller aus Agrarresten - wir starten mit fünf verschiedenen Produkten - sind von unabhängigen Instituten auf ihre Lebensmitteltauglichkeit getestet worden und voraussichtlich ab Mitte Februar in unterschiedlichen Größen und Formen erhältlich", so Stephan Pütz.
Food-on-the-Go-Konzepte und End-of-Life-Lösungen
Die nachhhaltigen Argumente von Einmalgeschirr aus Agrarresten sind mannigfaltig - unter ökologischen Aspekten im Herkunftsland: Vermeidung der Verbrennung von Agraresten, Förderung nachhaltiger Landwirtschaft, rein mechanischer Herstellungsprozess ohne jegliche Aufbereitung von Cellulose oder Stärke (spart Energie und Verunreinigung von Wasser durch Chemie); im Verwendungsland:sämtliche Vorteile von biobasiertem und biologisch abbaubarem Einmalgeschirr, geringerer CO2-Footprint, zahlreiche End-of-Life-Lösungen wie Kompostierung, Vergärung, thermische Nutzung und bei Littering (zunehmende Unsitte, Abfälle im öffentlichen Raum achtlos wegzuwerfen oder liegenzulassen, Anm. d. Red) schnellerer und ökologisch unbedenklicher Abbau in der Umwelt. Unter sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten sind für das Herkunftsland die Einnahmequelle für lokale Bauern und somit neue Arbeitsplätze zu nennen; im Verwendungsland die Stärkung einer nachhaltigen, aber preiswerten ambulanten Versorgung mit Lebensmitteln sowie die Ermöglichung eines nachhaltigen Food-on-the-Go-Konzeptes in Verbindung mit neuen End-of-Life-Optionen, die das Abfallsystem entscheidend entlasten könnten.