Das Netzwerk in der "Big City" Berlin scheint allerbestens zu funktionieren. "Die Kompostiermaschine habe ich erstmals im FREA, Deutschlands erstem rein pflanzenbasierten und veganen Zero-Waste-Restaurant in Berlin-Mitte (www.papstar-storyteller.de/veganes-zero-waste-restaurant) gesichtet", erzählt uns Floris Vlasman im Inbrunst der Überzeugung: "Ich war derart begeistert von dieser Idee, dass die Maschine bereits ein knappes Jahr später in unserer FLORIS Factory, so nennen wir unsere Produktionshalle, stand - zur Probe wohlgemerkt. Nach einer sechsmonatigen Testphase sind wir dann zu dem einhelligen Entschluss gelangt, den Bio-Konverter dauerhaft nutzen zu wollen."
Nachhaltig, sozial-verantwortlich und fair
Bereits seit 1994 steht FLORIS (heute mit 20 festen Mitarbeitern aus den Bereichen Sales, Marketing, Sekretariat, Logist und Küche - zudem drei Auszubildende) als Synonym für excellentes Event- und Messe-Catering in Berlin. Dabei hat sich das Unternehmen auf die Fahne geschrieben, sein gesamtes Wirken nachhaltig, sozial-verantwortlich und fair zu gestalten. "Mit dem Angebot regionaler und saisonaler Produkte ist es längst nicht getan", ist Vlasman, gebürtig aus Amsterdam und noch heute von seinen niederländischen Wurzeln geprägt, direkt im Thema: "Es geht vielmehr um die gesellschaftliche und wirtschaftliche Verantwortung, die wir gegenüber unseren Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten haben." Das Thema "Green Catering" habe sich seit nunmehr zehn Jahren sukzessive entwickelt - mit nachweisbaren Erfolgen von der Durchführung CO₂-neutraler Veranstaltungen (Kompensationsmodell) über konkrete Maßnahmen gegen jedwede Lebensmittelverschwendung (Initiative "Beste-Reste-Box", Tafel Berlin und Foodsharing e.V.) bis hin zum beispielhaften "Urban Farming Projekt", bei dem auf einem 500 Quadratmeter großen Gartenstück und in Hochbeeten am eigenen Firmenstandort Gemüse und frische Kräuter wie Rosmarin oder Thymian angebaut werden.
Kompostiermaschine als i-Tüpfelchen
In dieser Entwicklung war die Anschaffung einer eigenen Kompostiermaschine nur konsequent, zumal auch die Verwendung des Outputs über gleich mehrere Wege (eigene Hochbeete, Weitergabe an eine Landwirtschaftsgärtnerei) gesichert ist.
Im Interview mit dem STORYTELLER spricht Floris Vlasman, gelernter Hotelfachmann und bei seinem weiteren Werdegang unter anderem Assistent bei Gaston Lenôtre in Paris, über erste Erfahrungswerte mit dem Bio-Konverter aus dem Hause der PAPSTAR Solutions GmbH (www.papstar.com/solutions) und verrät, wie er seine Branche generell für die Themen Nachhaltigkeit und Wertstoffkreisläufe sensibilisieren möchte.
Herr Vlasman, mit einer GG10s, einem Bio-Konverter beziehungsweise einer Kompostiermaschine der Marke Oklin, haben Sie ganz gezielt die grüne Ausrichtung von FLORIS Catering pro Umwelt und Nachhaltigkeit gestärkt und optimiert. Wie lassen sich erste Erfahrungen hinsichtlich des In- und Outputs oder beispielsweise den Verbrauchswerten zusammenfassen? Ist der gewünschte "Nachhaltigkeitseffekt" bereits eingetreten?
Die bisherigen Erfahrungen, die wir mit der Maschine gemacht haben, sind äußerst positiv. Eine vollständige Amortisation der Investition sehen wir bereits in ungefähr zwei Jahren. Wir optimieren weiterhin die Laufzeiten, um noch bessere Ergebnisse hinsichtlich des Stromverbrauchs zu erzielen. Auch in Bezug auf die zu kompostierenden Inhalte experimentieren wir ständig neu.
Wie haben Ihre Mitarbeiter reagiert; konnte der Bio-Konverter zügig in die täglichen Abläufe mit eingebunden werden?
Wir alle sind fasziniert davon, wie wir Lebensmittelreste sinnvoll verwerten und somit der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken können. Dennoch haben sich die Abläufe noch nicht vollständig normalisiert. Beim Personalleasing bedarf es nach wie vor einer Einweisung. Mittlerweile haben wir aber eine feste Person, die für die Kompostiermaschine zuständig ist. Seitdem läuft es insgesamt runder und wir sind sehr zuversichtlich, dass die Maschine in Zukunft noch besser und effektiver in unsere Arbeitsprozesse eingebunden werden kann.
Konkret nachgefragt: Was wird alles in die Maschine eingefüllt, wie lange dauert der Zersetzungsprozess und was geschieht mit dem Output?
Wir befüllen die Maschine derzeit ausschließlich mit nicht zu verarbeitenden Bio-Rohwaren oder Lebensmittel-Resten; ab Frühjahr nutzen wir zudem wieder einen Teil unseres Rasenschnitts. Selbst das Befüllen mit Einmalgeschirr aus organischen, nachwachsenden Rohstoffen wäre möglich - dies hätte allerdings zur Folge, dass uns die Gesetzgebung rund um die Ausbringung des Maschinen-Outputs derzeit nicht erlauben würde, unsere eigenen Hochbeete zu berücksichtigen.
Die Dauer des Zersetzungsprozesses steht in Abhängigkeit zur Befüllpraxis rund um die jeweiligen Laufwerte der Maschine. Bis zur vollständigen Kompostierung mit 90-prozentiger Volumenreduktion der ursprünglich eingefüllten Menge dauert es bei uns rund zwei Tage. Derzeit sind wir in Gesprächen mit einer Landwirtschaftsgärtnerei, die unseren Output künftig in praktischen 2-Kilogramm-Jutebeuteln abverkaufen möchte. Ebenso bringen wir 'Gärtners Gold' auf unseren eigenen Hochbeeten aus, um daraus im Sommer eigens angepflanzte Kräuter und Salate zu gewinnen, die wir in der FLORIS-Küche weiterverarbeiten können.
Konnte die GG10s auch schon über die Berliner Unternehmensgrenzen hinweg Aufmerksamkeit erlangen? Gibt es bereits erste Nachahmer?
FLORIS ist sehr darum bemüht, die Kompostiermaschine als eine Art Leuchtturmprojekt weit über die Berliner Stadtgrenzen hinaus bekannt zu machen und vor allem die Catering- und Gastronomie-Branche für dieses Thema zu sensibilisieren. Da kommt uns dieses STORYTELLER-Interview hier gerade recht (lacht). Und in der kommenden Woche gibt es tatsächlich einen ersten Testlauf bei einem unserer Kunden, der sich sehr intensiv über die Anschaffungsmöglichkeit eines derartigen Bio-Konverters informiert hat. Sobald Corona an uns vorbeigezogen ist, planen wir zudem regelmäßige Netzwerktreffen in unserer FLORIS Factory und werden dabei ganz speziell auf unsere 'Wundermaschine' aufmerksam machen.
Kontakt
FLORIS Catering GmbH - Kerstin Vlasman und Floris Vlasman (Geschäftsführende Gesellschafter), Boschweg 7, 12057 Berlin, Telefon: +49 (0)30 6181460 (Zentrale), E-Mail: anfragefloris-catering.de, Internet: www.floris-catering.de (mit Webshop; hausgemachte und regional bezogene Speisen und Getränke sowie saisonales Lieblingsfood in Foodboxen für jeden Anlass)
- facebook: www.facebook.com/FLORISCatering
- Instagram: www.instagram.com/floris_catering_berlin