Nun ist Christina Bosse, die ursprünglich aus Lengerich, einem 20.000-Seelen-Städtchen zwischen Münster und Osnabrück in der Region Tecklenburger Land gelegen, stammt und heute "der Liebe wegen" in der Nordeifel und speziell in Kall lebt, äußerst vielseitig interessiert. Nach ihrem erfolgreich abgeschlossenen Bachelorstudium "Sport, Erlebnis und Bewegung" ist die 37-Jährige gleich in der Domstadt geblieben, um beim Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS), ein akkreditiertes Labor für Dopingkontrollen und Sporternährung, anzuheuern. Anti-Dopingforschung und Dopinganalytik sind seither das eine, aktive Beiträge zum Erhalt der biologischen Vielfalt das andere.
E-Mail folgt persönliches Kennenlernen
"Ich befinde mich zurzeit im zweiten und letzten Jahr der Weiterbildung zum Naturgarten-Profi der Akademie von Naturgarten e.V.", erreichte unsere Abteilung "Medien, Kommunikation und Marketing" Anfang Januar 2022 eine E-Mail mit der Betreffzeile "Abschlussarbeit naturnahes Firmengelände". Absenderin, man ahnt es bereits, eine gewisse Christina Bosse: "Grob geht es in dieser Weiterbildung um die Getaltung von pflegeleichten Grünflächen mit heimischen Pflanzen, die robust, klimafest, artenfördernd und optisch attraktiv sind."
Wir nähern uns dem eigentlichen Anliegen, denn zum Ende ihrer Weiterbildung, so verrät uns die Wahl-Kallerin nur kurze Zeit später im Rahmen eines ersten persönlichen Kennenlernens, müsse sie eine realitätsnahe Ausarbeitung einreichen, die eine Planzeichnung, eine Kostenkalkulation, eine Pflanzplanung und einen Pflegeplan beinhalte. Und das PAPSTAR-Areal sei mit seinen "großen ungenutzten Flächen", die viele Möglichkeiten für eine atrraktive Gestaltung für Mensch und Natur bieten würden, nun mal ein prädestiniertes Projekt im bevorzugt gewerblichen Umfeld. "Zumal das auch der Weg ist, den ich künftig als Dienstleisterin verfolgen möchte!", so die "Naturkunde-Stundentin".
Grundstücksplan und Versickerungsgutachten
Die Entscheidung ist uns nicht wirklich schwergefallen - in zweierlei Hinsicht: Zum einen gehört Christina Bosse zum Schlag Mensch, der einem von Jetzt auf Gleich über die Maßen sympathisch ist und zum anderen hat es beileibe nicht viel Überzeugungskraft gebraucht, um uns im Rahmen unserer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie einen aktiven Beitrag zum Erhalt intakter Ökosysteme schmackhaft zu machen. Von daher: Klar, wir sind dabei und fühlen uns sogar ein Stück weit geehrt, für dieses ambitionierte (Abschluss-)Projekt auserkoren worden zu sein. Und unser Mitwirken ist vom Aufwand ja eher bescheidener Natur: Den Grundstücksplan mit Geländehöhen mitsamt Versickerungsgutachten für das Regenwassermanagement haben wir gerne zur Verfügung gestellt und auch der mehrmalige Zutritt auf das Firmengelände ließ sich mit kurzen Info-Anrufen am Empfang "sicherstellen".
Interessant dabei, was Christina Bosse bei mehrmaligen Bestandsaufnahmen auf unseren konventionell gemähten Wiesen rund um das Verwaltungsgebäude per se so alles vorgefunden hat und nachweisen konnte: Schafgarbe, Gänseblümchen, Mittlerer Wegerich, Kratzdistel, Klee, Gewöhnliches Ferkelkraut, Kriechender Hahnenfuß, Felahorn, Jakobs-Kreuz-Kraut, Spinnenragwurz, Orange-rotes Habichtskraut, Wilde Möhre, Odermennig, Flockenblume, Quecke, Gräser, Eichen, Buchenhecke, Kartoffelrose und Pfaffenhütchen. Wobei wir schon gesagt bekommen haben, dass nicht alle dieser aufgelisteten Gattungen wünchenswert seien und es somit eher nicht auf den neuen Pflanzplan schaffen würden.
Plan steht, nur die Kolorierung fehlt noch
Ganz aktuell hat uns die angehende Naturgarten-Expertin - die offizielle Ausbildungs-Bezeichnung "Profi" klingt ihr zu hochgestochen und mag sie weniger gerne hören - mitgeteilt, dass der Entwurf für ein naturnahes PAPSTAR-Firmengelände inklusive Pflanzplanung fertig sei und lediglich noch koloriert werden müsse. "Auch die Bau- und Vegetationstechniken sind beschrieben", so Christina Bosse: "Jetzt arbeite ich noch am Pflegeplan für die ersten zwei Jahre, um dann mit dem eher unangenehmen Teil abzuschließen, der Massen- und Kostenermittlung."
Die Fortbildung zum Naturgarten-Profi - jetzt haben wir es doch gesagt 😉 - bei der Naturgarten-Akademie des Vereins Naturgarten e.V. mit Sitz in Bonn (www.naturgarten-akademie.org) wird übrigens schwerpunktmäßig von Diplom-Biologin Ulrike Aufderheide (www.calluna-naturgarten.de) geleitet, die als absolute Meisterin ihres Fachs gilt. Jährlich werden bundesweit lediglich 20 Plätze vergeben.
Umsetzung der "ein oder anderen Idee"
Auch Bert Kantelberg, CEO der PAPSTAR GmbH, ist in die Pläne eingeweiht: "Zunächst haben zwar die eingeleiteten Maßnahmen zum Schutz gegen Hochwasser oberste Priorität, aber danach würde ich mich freuen, wenn es gelingen würde, die ein oder andere Idee von Frau Bosse aufzugreifen und umzusetzen."
Bis dahin bleiben wir gespannt und halten Kontakt, um "natürlich" auch hier, auf unserem STORYTELLER, weiter über das ambitionierte Projekt "Naturnahe Gestaltung des PAPSTAR-Geländes" zu berichten. Fortsetzung folgt, garantiert sogar!
"Naturnahe Firmengelände" ...
- ... schaffen neue Lebensräume für wildlebende Tiere und Pflanzen - ohne dass die Betriebsabläufe gestört werden.
- ... zeugen von einem modernen Flächenmanagement und demonstrieren als "grüne Visitenkarte" die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens.
- ... bringen auch ökonomische Vorteile mit sich: naturnah gestaltete Flächen sind oft pflegeleichter und deshalb günstiger im Unterhalt. Auch im Bestand kann es sich daher rechnen, wenn man Wechselbepflanzungen und intensiv gepflegten Rasen durch naturnahe Gestaltungsalternativen ersetzt.
- ... ermöglichen eine Reihe von Synergien zwischen Wirtschaft und Natur: Ein Gründach kann beispielsweise Kühlenergie einsparen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Feuchtlebensräume als natürliche Retentionsflächen puffern Starkregenereignisse und sind gleichzeitig wertvolle Rückzugsräume für wassergebundene Arten.
(Quelle: "Naturnahe Firmengelände" - Heinz Sielmann Stiftung, Bodensee-Stiftung, Global Nature Fund; gefördert vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt)